Lebenszyklus und Amortisation von Notebooks – eine Studie des ÖKO-Instituts in Freiburg

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Der Lebenszyklus eines Notebooks - und was seine Herstellung für das Klima bedeutetHaben Sie sich schon einmal die Frage gestellt wie hoch die Nutzungsdauer ihres letzten Notebooks war? Als Notebook Anwender möchte man oft nicht auf die neuste Innovation auf dem Markt verzichten und kauft sich nach ein paar Jahren ein neues Notebook. Mit ein Entscheidungsgrund ist die Annahme es wäre besser für die Umwelt.

Doch das ist falsch gedacht!
Der frühzeitige Neukauf von Notebooks & Co. stellt eine hohe Energie- und Ressourcenbelastung für die Umwelt dar. Laut einer aktuellen Studie des ÖKO-Instituts in Freiburg sollte Notebooks für Jahrzehnte genutzt werden, um energetisch effizient zu sein.

Wie ist das denn? Lohnt es sich, hinsichtlich der Treibhausgasemission, ein noch funktionierendes Gerät gegen ein Neues einzutauschen?

Im September 2012 hat das Umweltbundesamt das ÖKO-Institut Freiburg und das Fraunhofer IZM sich mit dieser Fragestellung beschäftigt. Gemeinsam haben sie eine Studie mit dem Thema „Zeitlich optimierter Einsatz von Notebooks unter ökologischen Gesichtspunkten“ veröffentlicht.

Siddarth Prakash ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Freiburger Institut und stellte die aktuelle Studie 2012 auf einer Green-IT Tagung in Berlin vor.

In diesem Blogartikel werden die wichtigsten Ergebnisse der Studie zusammengefasst.

Welchen Anteil haben die verschiedenen Lebenszyklusphasen an der Gesamttreibhausgasemission eines Notebooks?

Als Gegenstand der Analyse haben die Wissenschaftler den gesamten Lebenszyklus eines Notebooks, von der Herstellung, über den Transport, den Einkauf und die Nutzung bis hin zur Entsorgung untersucht.

Folgende Grafik zeigt den Aufwand bei der Notebookherstellung, bei einer angenommenen Nutzungsdauer von 5 Jahren.

Treibhausgasemissionen bei der Herstellung eines Notebooks (in kg CO2e)


Aus der Grafik wird ersichtlich, dass bei der Herstellung eines Notebooks 56 % des Gesamtverbrauchs von CO2 verbraucht wird. Einen großen Teil nimmt auch die Nutzung des Laptops mit 36 % ein. Im Vergleich zu Herstellung und Nutzung ist der CO2-Verbrauch bei der Distribution des Notebooks eher gering mit 8 %. Nahezu ohne Bedeutung ist die Fahrt des Einkäufers zum Laden und das Recycling.

Wissenschaftler fordern mehr Effizienz im Herstellungs- und Recyclingprozess

Lesen Sie die gesamte Studie zum Thema
Die ganze Studie können Sie hier herunterladen

Wissenschaftler fordern eine Optimierung der Herstellungsprozesse, um dem hohen Energieverbrauch entgegen zu wirken. Im Rahmen der Studie fand das ÖKO-Institut heraus, dass sich ein Notebook Neukauf, rein energetisch betrachtet, erst nach 44 Jahren rechtfertigt. Das Recycling ist hierbei eher ungenügend. Von den vielen wertvollen Metallen, wie Gold, Silber oder seltenen Erden wird nur unzureichend rezykliert.

„Nimmt man eine annäherungsweise realistische Energieeffizienz- steigerung von 10% zwischen zwei Notebookgenerationen an, liegen die Amortisationszeiten zwischen 33 und 88 Jahren, bei einer 20 % igen Energieeffizienzsteigerung zwischen 17 und 44 Jahren. Je la¨nger ein Notebook genutzt wird, umso geringer ist der Anteil der Herstellungsphase an den Gesamtumweltauswirkungen des Notebooks und umso geringer ist die Gesamtumweltbelastung der Notebooknutzung.“ erklärt Prakesh auf der Green-IT Konferenz in Berlin.

 

Amortisationsrechnung

Auf der Grafik werden die drei Berechnungsgrundlagen aufgezeigt, mit welchen das ÖKO-Institut die Werte berechnet hat.

Als Faustregel gilt: Je effizienter ein neues Gerät, desto kürzer ist die gerechtfertigte Nutzungsdauer.

Schon allein wegen der rasanten Softwareentwicklung geht Prakesh nicht davon aus, dass die Nutzer ihre Notebooks deswegen länger nutzen. Aus diesen Grund muss der Herstellungsprozess von Notebooks optimiert werden. Seine Forderung lautet deshalb: „Eine nachhaltige Produktpolitik im Bereich IKT soll sich auf die Reduzierung des Umweltaufwandes bei der Herstellung fokussieren. Dafür sind aktuelle und transparente Daten über die Vorketten und Fertigungsprozesse unabdingbar.“

So könnte Energie gespart werden

  • Herstellung von Geräten bei denen sowohl Hardware als auch Software Komponenten unkompliziert ersetzt und ausgewechselt werden können.
  • Supportverträge für die Betriebssysteme, um eine längere Lebensdauer von PCs und Notebooks zu gewährleisten.
  • „Design-for-Recycling“ – Elektronikgeräte so herstellen, dass diese einfach für den Verbraucher und vor allem Umweltschonend entsorgt werden können.

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Alle Ergebnisse zur Studie sind online zum Download verfügbar – auch auf Englisch.

Das ÖKO-Institut Freiburg

  • Das Öko-Institut ist eines der europaweit führenden, unabhängigen Forschungs- und Beratungsinstitute für eine nachhaltige Zukunft.
  • Standorte in Freiburg, Darmstadt und Berlin
  • 130 MitarbeiterInnen, davon mehr als 85 WissenschaftlerInnen
  • Auftraggeber: Europäische Union, Ministerien auf Bundes- und Landesebene, Unternehmen, NGO
  • Jährlicher Umsatz: etwa 12 Millionen Euro
  • 300 nationale und internationale Projekte pro Jahr

Weitere Informationen: www.oeko.de / www.twitter.com/oekoinstitut

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